Vergleich von Open-Source IoT-Plattformen für Städte: ThingsBoard vs. Thinger vs. OpenRemote
In Smart‑City‑Projekten steht vieles auf dem Spiel: Städte müssen nicht nur Daten sammeln, sondern Geräte verwalten, Prozesse automatisieren und Bürgerdienste effizienter gestalten. Die Wahl der richtigen IoT‑Plattform ist dabei essentiell – vor allem wenn es um offene Systeme geht, die flexibel, skalierbar und langfristig wirtschaftlich sein sollen. In diesem Beitrag betrachten wir drei spannende Open‑Source‑Plattformen – ThingsBoard, Thinger und OpenRemote – im Hinblick auf ihre Eignung für städtische Einsatzszenarien.
Inhalt
1. Thingsboard
2. Thinger
3. OpenRemote
Evaluationskriterien
- Geräte‑ und Asset‑Management
- Konnektivität & Protokollunterstützung
- Datenverarbeitung & Regelmechanismen
- Visualisierung & Dashboards
- Skalierbarkeit & Multi‑Tenant‑Fähigkeit
- Open‑Source‑Grad & Lizenzierung
- Betrieb / Hosting‑Optionen
- Community, Support & Erfahrung in Smart Cities
1. ThingsBoard
ThingsBoard ist eine weit verbreitete Open‑Source‑IoT‑Plattform für Datensammlung, Visualisierung und Gerätemanagement. Sie bietet Unterstützung für MQTT, CoAP und HTTP und erlaubt sowohl Cloud‑ als auch On‑Premises‑Betrieb. Die Multi‑Tenant‑Architektur macht sie besonders attraktiv für kommunale Anwendungen.
Stärken:
• Umfangreiche Dashboards und Widgets
• Gute Skalierbarkeit
• Breite Community und solide Dokumentation
Schwächen:
• Komplexe Einrichtung
• Einige Features nur in der Professional Edition (PE)
• Eingeschränkte Data‑Analytics‑Funktionen
Empfehlung: Für Städte mit technischer Kompetenz und Bedarf an einer skalierbaren Plattform ist ThingsBoard eine starke Wahl.
2. Thinger
Thinger richtet sich an Entwickler, die schnell IoT‑Projekte umsetzen wollen. Die Plattform ist cloud‑basiert, unterstützt Standard‑Protokolle und kann auch On‑Premises betrieben werden. Besonders interessant für kleinere Smart‑City‑Pilotprojekte.
Stärken:
• Nutzerfreundlich und schnell startklar
• Plugin‑System und Marketplace
• Flexible Hosting‑Optionen
Schwächen:
• Begrenzte Mandantenfähigkeit
• Weniger tiefgehende Funktionen
• Teils kommerzielle Module
Empfehlung: Ideal für Städte, die mit kleinen IoT‑Projekten beginnen möchten.
3. OpenRemote
OpenRemote ist vollständig Open Source und fokussiert auf Integrationen im Bereich Gebäudetechnik, Energie und Infrastruktur. Mit Unterstützung für Protokolle wie MQTT, BACnet oder KNX ist sie besonders für komplexe städtische Systeme geeignet.
Stärken:
• 100 % Open Source ohne proprietäre Einschränkungen
• Multi‑Tenant‑fähig und skalierbar
• Breite Protokollunterstützung
Schwächen:
• Technisch anspruchsvoll in der Einrichtung
• Weniger Community‑Ressourcen
• Höherer Wartungsaufwand
Empfehlung: Perfekt für Städte, die langfristig eine eigenständige, offene Plattform betreiben wollen.
Die richtige Wahl einer IoT‑Plattform hängt von Strategie und Ressourcen ab:
• Thinger.io für schnellen Einstieg und Pilotprojekte
• ThingsBoard für skalierbare, funktionsreiche Lösungen
• OpenRemote für maximale Offenheit und Kontrolle
Die Wahl der richtigen IoT-Plattform ist eine strategische Entscheidung, die weit über technische Fragen hinausgeht. Für Städte geht es um mehr als nur Datenverwaltung – es geht um Transparenz, Effizienz und langfristige digitale Souveränität.
Thinger bietet einen schnellen und unkomplizierten Einstieg, ideal für Pilotprojekte und erste Erfahrungen im Smart-City-Bereich.
ThingsBoard überzeugt als skalierbare, funktionsreiche Plattform mit starker Community und eignet sich für Kommunen, die ihre digitale Infrastruktur schrittweise ausbauen wollen.
OpenRemote richtet sich an Städte mit einer klaren Open-Source-Strategie und dem Ziel, eigene Systeme unabhängig und nachhaltig zu betreiben.